„Gewalt fängt nicht beim Schlagen an“ Wenn wir von „Gewalt in der Pflege“ hören, denkt jeder an unwillkürlich an Misshandlungen gegenüber Pflegebedürftigen. Gewalt in der Pflege tritt jedoch in unterschiedlichsten Erscheinungsformen auf – sie beginnt nicht erst beim Schlagen. Zur Gewalt in der Pflege zählen Beschimpfungen, entwürdigende Umgangsweisen, Vernachlässigungen, körperliche Übergriffe. Gerade ältere, pflegebedürftige Menschen werden leicht Opfer von Gewalt. Häufig können sich Betroffene gar nicht selbst zu erlebter Gewalt äußern. Gewalt und Aggressionen sind in vielen Fällen das Ergebnis von Überlastung und Überforderung. Dies betrifft vor allem pflegende Angehörige, die oftmals Verpflichtungen in Familie, Beruf und Pflege nebeneinander wahrnehmen müssen. Aber auch für professionell Pflegende sind Gewalt und Aggression eine zusätzliche Belastung. Laut BGW berichten 86 % der befragten Pflegekräfte von verbalen Attacken seitens der Patienten, etwa 60 % der Befragten berichten auch von körperlichen Übergriffen der Patienten auf das Pflegepersonal. Viele Krisenfälle könnten verhindert werden, wenn die Beteiligten das notwendige Wissen hätten, um eskalierende Pflegesituationen zu vermeiden und Entlastungsmöglichkeiten und Strategien kennen würden. Je früher geschulte Kräfte in einen konfliktreichen und aggressionsgeladenen Entwicklungsprozess eingreifen, desto besser. Bereits zum zweiten Mal bietet die AWO Baden-Baden eine Schulung in professionellem Deeskalationsmanagement an. Die kostenfreie Schulung für professionell Pflegende, sowie pflegende Angehörige findet am voraussichtlich im September 2021 in der Zeit von 9 – 16 Uhr im Olga-Haebler-Haus statt. Verbindliche Anmeldung unter 07221 / 361733.